Lisa Gnadl (SPD): Limeswachtturm zeigt, was EU-Förderung bewirken kann

Der aus kommunalen und EU-Mitteln erbaute Limeswachtturm bei Rommelhausen war Ziel eines gemeinsamen Ortstermins der Wetterauer Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD) und des europapolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Axel Schäfer. Die beiden Abgeordneten wurden von Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig, den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins und der Limeshainer SPD-Fraktion, Matthias Keissner und Dr. Wolfgang Schönfeld, dem SPD-Vorstandsmitglied Wolfgang Wagner, der Kreisbeigeordneten Brigitte Dietz sowie den Vorstandmitgliedern des Geschichts- und Kulturvereins Stine Kockrick und Wolfgang Wefers empfangen. Die örtlichen Vertreterinnen und Vertreter erläuterten die Rekonstruktion des Wachtturms, bei der nicht nur äußerlich das antike Vorbild möglichst exakt nachempfunden werden sollte, sondern bei der auch die Bauweisen der römischen Zeit zur Anwendung kamen. „Schließlich haben wir den Limesturm als Gemeinde in unserem Wappen. Daher kam die Idee, auch wieder einen echten Turm entstehen zu lassen“, erläuterte Bürgermeister Adolf Ludwig die Initiative zum Turmbau. Er betonte aber zugleich, dass die Errichtung des Turmes ohne europäische Fördermittel, mit denen rund die Hälfte der 300.000 Euro Gesamtkosten bestritten wurde, nicht möglich gewesen wäre. Gleiches gelte für die zwei anderen Projekte in der Gemeinde, die aus LEADER-Mitteln (die Abkürzung steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“ bzw. auf Deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“) der Europäischen Union gefördert werden, namentlich den Dorfladen und die Kulturscheune in Himbach.

„Die Lebensqualität entscheidet sich überall in Europa vor allem vor Ort, in unseren Städten und Gemeinden. Deswegen sind die EU-Programme, die die Entwicklung der ländlichen Gebiete fördern, besonders sinnvoll und wichtig“, so der Bundestagsabgeordnete Schäfer. Bürgermeister Ludwig berichtete den Abgeordneten aber auch, dass die Antragsstellung für neue Fördermittel zunehmend schwieriger werde, da die Anforderungen gestiegen seien und auch die nachträglichen Überprüfungen zugenommen hätten.

„Das Problem dabei ist auch, dass das Land Hessen seine Städte und Gemeinden zu wenig bei der Antragsstellung für EU-Fördermittel unterstützt. Gerade kleine Kommunen kommen mit ihrer eigenen Verwaltung da schnell an ihre Grenze“, so die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl. Dies führe letztendlich dazu, dass der Region Fördermittel verloren gingen. Auch die Wetterauer Wirtschaftsförderung könne die EU-Fördermittelberatung nicht alleine für alle 25 Wetterauer Städte und Gemeinden leisten. „Wir als hessische SPD wollen deshalb die Beratung für Kommunen und auch Unternehmen beim Abruf europäischer Mittel besser bündeln und effektiver machen“, so Gnadl.

Das Beispiel des Limeswachtturms zeige aber auch beispielhaft, was europäische Förderung anstoßen könne, wie Lisa Gnadl ihrem Bundestagskollegen Axel Schäfer erläuterte: „Der Turm ist nicht nur ein Teil der Tourismus- und somit auch Wirtschaftsförderung in unserer Region, sondern er ist auch ein Beitrag zum Erhalt unserer Geschichte und kulturellen Identität. Außerdem hat die Förderung des Limeswachtturms viel bürgerschaftliches Engagement ausgelöst, zum einen in Form von etwa 50.000 Euro Geldspenden, vor allem aber in Form des großen Arbeitseinsatzes des Kultur- und Geschichtsvereins und seiner Unterstützerinnen und Unterstützer, die den Turm gebaut haben“, so Gnadl zum Abschluss des Besuchs.