Die Schließung der Filiale der Sparkasse Oberhessen in Rommelhausen sorgt nach wie vor bei den Bürgerinnen und Bürgern für Aufregung. Dass seit Mitte August auch kein Geldautomat mehr zur Verfügung steht, kritisieren nicht nur die Menschen vor Ort.

In einer Ortsbegehung mit Mitgliedern der SPD Fraktion in Limeshain und der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller wird dies in den Gesprächen mit den Menschen deutlich. „Für uns gehört eine Bank oder als Minimum ein Geldautomat vor Ort zur Daseinsvorsorge“, sagt Bettina Müller deutlich. „Dass sich gerade jetzt auch die Sparkasse komplett aus Limeshain zurückgezogen hat, ist vor allem für die älteren Bürgerinnen und Bürger bitter.“

Die Gemeinde Limeshain ist die einzige Kommune im Wetterau-, Vogelsberg und Main-Kinzig- Kreis in der seitens der beiden regionalen Banken keine Filiale unterhalten wird. „Hier werden die Bürgerinnen und Bürger im Stich gelassen“, werfen die beiden Kommunalpolitiker Matthias Keißner und Dietmar Linhart den Bankhäusern vor.

Für die Politiker ist klar. „Die Bank vor Ort ist ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge. Die Argumentation der Sparkasse und der VR Bank MKB, aus betriebswirtschaftlichen Gründen eine Bank zu schließen kann bei rund sechstausend Einwohner in Limeshain nicht nachvollzogen werden. Alternativen wurden erst gar nicht erörtert. Im Gegenteil, der Geldautomat wurde ebenfalls stillgelegt.“

Auch die Aussagen der Banken, dass in kurzer Entfernung Angebote zur Verfügung stehen, seien nicht nachvollziehbar. Die Entfernung zur nächstliegenden Filiale seien schöngerechnet worden. Rund fünf Kilometer sind es von verschiedenen Standorten aus Rommelhausen, Hainchen oder Himbach.

In vielen Kommunen zeigen Sparkassen und Genossenschaftsbanken, dass es auch anders geht. So kooperieren mittlerweile in über vierzig Städten und Gemeinden die Banken in Hessen und betreiben gemeinsame Servicepunkte oder Geldautomaten. Auch in Düdelsheim betreiben Sparkasse und Volksbank gemeinsam einen Geldautomaten.

„Wir erwarten, dass die Sparkasse auch in Limeshain, zumindest mit einem Geldautomat und Kontoauszugsdrucker, ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kunden nachkommt“, fordern Bettina Müller, Dietmar Linhart und Matthias Keißner. „Eine gemeinnützige öffentlich-rechtliche Universalbank in kommunaler Trägerschaft muss sich ihrer Fürsorgepflicht stellen.“