JHV SPD Ortsbezirk Hainchen

Die sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung der Hainchner Genossen fand am Montag, den 17. Oktober, im alten Schulgebäude statt. Der Vorstand um Andreas Bäcker, Chris Marvin Wolf und Schatzmeister Thorsten Clesle eröffnete die Sitzung und stellte die ordnungsgemäße Ladung fest. Änderungswünsche an der Tagesordnung gab es seitens der Genossen keine. Andreas Bäcker begrüßte den amtierenden Bürgermeister der Gemeinde Adolf Ludwig und Bürgermeister a.D. Klaus Hühn, welcher an diesem Abend die Aufgaben der abwesenden Schriftführerin Hiltrud Bäcker übernahm. Zur Totenehrung erhoben sich die Genossen und bedachten Fritz Düll und Siggi Dörr, welche im vergangenen Jahr verstarben, mit einer Schweigeminute.

Adolf Ludwig richtete sein Grußwort an die Hainchner Genossen, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem amtierenden Vorstand und ging auf die aktuelle und zukünftige Kommunalpolitik ein. Er teilte mit, dass zurzeit in Limeshain rund 100 Flüchtlinge seien, davon 70 ukrainische Personen. Davon seien 35 Personen in gemeindlichen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Ein weiteres wichtiges Thema sei die Energieeinsparung. Auf vielen gemeindlichen Gebäuden seien Photovoltaikanlagen zur Unterstützung der Selbstversorgung errichtet worden. Auch führt Ludwig Gespräche mit der Ovag und der OGas mit dem Ziel noch mehr Energie einzusparen. „Auf dem Weg zur Klimakommune haben wir die Co2-Bilanz erstellt und sind an der Erstellung eines Aktionsplanes.“, führt der Bürgermeister weiter aus.

Der Hochbehälter solle von jetzt 800 cbm entsprechend dem Bevölkerungswachstum und der Weiterentwicklung um weitere 1200 cbm vergrößert werden, um die Versorgung der Gemeinde mit Wasser auszubauen. Auch solle der regionale Flächennutzungsplan um neue Gewerbeflächen und Wohngebiete erweitert werden. Die Digitalisierung müsse weiter ausgebaut werden. Das schnelle Internet sei wichtig für die Gemeinde und ihre Bürger. Weiterhin wurde von Ludwig die 2027 stattfindende Landesgartenschau thematisiert. Mit dem Hessenforst würde die Möglichkeit eines Bestattungswaldes erörtert und eine Fläche begutachtet.

Beim Bericht des Vorsitzenden führte Andreascker aus, dass sich das Organisationsstatut der SPD geändert habe und vorrangig nur noch Ortsvereine auf Gemeindeebene die kleinste organisatorische Struktur der Partei darstellen sollen. Auf dieser Ebene würden in Zukunft auch ausschließlich die Delegierten beschlossen. Ortsbezirke in einzelnen Ortschaften seien aber noch möglich. Die Durchführung des Weinfestes in Hainchen habe mangels Helfer ausfallen müssen, jedoch äußerte sich Bäcker hoffnungsvoll, dass der traditionelle Kinderfasching 2023 genug Unterstützung erhält.

Im Kassenbericht teilte Schatzmeister Thorsten Clesle die jeweiligen Kassenbestände zum Ende der letzten Jahre mit, was aber theoretischer Natur sei, da der Hainchner Kassenbestand durch die Zusammenlegung der Kassen weitgehend die OV-Kasse darstellt. Die Revision erfolgte im Rahmen der JHV des Ortsvereins Limeshain und führte zu keinen Beanstandungen.

Nach dem Bericht des Vorsitzenden Bäcker und des Schatzmeisters Thorsten Clesle sahen die Genossen keine Notwendigkeit einer Aussprache.

Andreas Bäcker brachte die Genossen auf den aktuellen Stand bzgl. des Jüdischen Gedenkens. Der Vorsitzende vermittelte seine Rechercheergebnisse über Mitbewohner jüdischen Glaubens in Hainchen und Himbach während der NS-Gewaltherrschaft. Bürgermeister Ludwig erwähnte, dass der Vorschlag von Andreas Bäcker war, dass an der Gemeindeverwaltung eine Gedenktafel errichtet werden soll. Die Bronzetafel enthält alle Namen der jüdischen Mitbürger, die ihrer Lebensgrundlage in Hainchen und Himbach beraubt und in den NS-Vernichtungslagern umgebracht worden sind. Durch den Bauhof wird alsbald ein Sockel erstellt werden. Ferner soll eine Arbeitsgruppe eine Gedenkveranstaltung planen. Ludwig wurde gebeten, die Installierung einer Überwachungskamera für die Gedenktafel zu prüfen.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Westerweiterung im Interkommunalen Gewerbegebiet Limes. Andreas Bäcker gab einen Überblick über alle im Gewerbegebiet angesiedelten Firmen. Bürgermeister Ludwig berichtete, dass durch den jetzt vorliegenden vorläufigen Gerichtsentscheid, herbeigeführt durch die Hammersbacher Koalitionäre von CDU/Grüne, die Erweiterung des Interkommunalen Gewerbegebietes Limes nicht weitergehen kann. Im Übrigen gäbe es auch keine Leerstände in den großen Hallen beim Wechsel eines Mieters, wie kolportiert werde.

Gerade für die Interessenten von kleinem regionalen Gewerbe, die gerne im Gebiet Limes ansiedeln würden, ist dies ein herber Rückschlag“, führte Bäcker aus. Eine namhafte Büdinger Firma sei so in Warteschleife versetzt worden und ein alteingesessener Hammersbacher Gewerbebetrieb sah sich genötigt, sein Gewerbe mangels Perspektive nach Erlensee zu verlagern. Auch sei keine dritte Halle verhindert worden, wie die Koalitionäre von CDU/Grüne in Hammersbach noch zur Kommunalwahl dem Wähler suggeriert hätten. „Das Gericht wendete sich auch nicht gegen die erteilten Baugenehmigungen der sich im Bau befindlichen dritten Halle, in welcher demnächst ein deutscher Mittelständler, die Hager-Group, seine Tätigkeit aufnehmen wird“, fuhr Bäcker fort. „Richtig ist, dass für die nicht bebauten Flächen vorläufig keine weiteren Baugenehmigungen erteilt werden können. Das ist ein Pyrrhussieg der Hammersbacher Koalitionäre von CDU/Grüne und ihrer Limeshainer Unterstützer, einer, der schadet.“

Anschließend ehrten die Vorsitzenden Chris Marvin Wolf und Andreas Bäcker Werner Dörr für zwanzigjährige Mitgliedschaft sowie Renate Poth für 25 Jahre Parteizugehörigkeit in der Hainchner SPD. Wolf ehrte Gertrud Fibiger für 40 Jahre Treue zur Partei und Andreas Bäcker für seine 10-jährige Mitgliedschaft. Ferner wurden Heinrich Werner, Werner Strübel und Wolfgang Weimann für herausragende 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Allen Jubilaren wurde die Ehrenurkunde der Partei mit Unterschriften der beiden Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil verliehen sowie Ehrennadeln für die Herren und Ehrenbroschen für die Damen.

In seinen Schlussworten bedankte sich Andreas Bäcker bei den Genossen für die lebhafte und konstruktive Sitzung.

Andreas Bäcker

Vorsitzender SPD Hainchen