Flüchtlinge aufzunehmen, ist für Limeshain keine neue Aufgabe. Das gilt für die Heimatvertriebenen nach 1945 und auch für die vielen Asylbewerber, die vor Jahren im ehemaligen Limeshof vorübergehend eine Bleibe fanden.
Heute kommen täglich Flüchtlinge in unser Land. Sie sind geflohen, weil sie in ihren Heimatländern nicht mehr leben können. Verfolgung, Folter, Tod oder Kriege bedrohen sie und ihre Familien. Limeshain ist – wie alle Kommunen in Deutschland – verpflichtet, Flüchtlinge unterzubringen. Für uns – das gilt für alle Fraktionen in der Gemeindevertretung – ist die Unterbringung und Versorgung dieser Menschen nicht alleine eine Pflicht: Es ist vorrangig eine Frage der Mitmenschlichkeit und der sozialen Fürsorge.
Wir tun unser Bestes, weil so zu handeln notwendig und menschlich ist.

Gegenwärtig leben in Limeshain etwa 70 Flüchtlinge. Die Zahl ändert sich ständig. Den Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung zu stellen, ist uns in Limeshain gut gelungen, ohne dass Einschränkungen für andere, hier Lebende notwendig waren. Diese Not leidenden Menschen, Männer, Frauen und Kinder, sind in Rommelhausen in einer angemieteten Wohnung und in einer gemeindeeigenen Wohnung in der Ostheimer Straße untergebracht. Zwei Gebäude hat die Gemeinde zu diesem Zwecke erworben, die ehemalige Gaststätte am Barbarossabrunnen in Rommelhausen und eine Hofreite in Himbach.
Die Gemeindevertretung hat darüber hinaus dem Kauf des evangelischen Gemeindehauses in Hainchen zugestimmt. Dort sind kleine Umbaumaßnahmen erforderlich. Die Gemeindevertretung hat weiterhin dem Bau einer Fertigteilhalle auf dem Gelände des Bauhofs grundsätzlich zugestimmt. Diese kann zunächst so ausgebaut werden, dass Flüchtlinge dort leben können. Später soll sie vom Bauhof genutzt werden.

Um Unterkünfte bereitzustellen, hat Limeshain in 2015 rund 1 Millionen Euro vorgestreckt. Wir bekommen vom Bund und vom Land gegenwärtig 7,75 Euro pro Person und Tag. Nicht nur weil es in Limeshain kaum freien Wohnraum gibt, ist unser Vorgehen vernünftig:
Wir geben das Geld nicht für Mieten aus, sondern wir erwerben Immobilien, die wir später einmal anders nutzen können.
Aber die Gemeinde – Politik und Verwaltung – könnten diese riesige Aufgabe nicht alleine bewältigen. Eine große Anzahl von freiwilligen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern engagiert sich für die Menschen, die zu uns kommen, nicht nur mit Sachspenden wie Ausstattung für das tägliche Leben, Sprachlehrbücher oder Kleider, sondern auch durch aktives Handeln – Sprachkurse, Begleitung bei Gängen zu Behörden oder Ärzten, bei der Wohnungssuche und bei der Lösung von Alltagsproblemen.
Diese ehrenamtliche Arbeit verdient höchste Anerkennung und Dank. Die Freiwilligen, unter ihnen auch Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker verschiedener Parteien, treffen sich ungefähr monatlich zu einem „runden Tisch“. Wer sich einen Einblick verschaffen oder selbst helfen möchte, sollte diesen einmal besuchen. Die Termine werden bekanntgemacht und können bei der Gemeinde erfragt werden.
